Hallo Natalie, hallo Florian! 20 Jahre Schmied Lohnunternehmen… was geht Euch da spontan durch den Kopf?

Florian: Es war bisher eine spannende Reise; von der Gründungsphase in 1999 bis heute. Eine Reise mit vielen Höhen und Tiefen im Dienstleistungsgeschäft. Wenn ich zurück an die ersten Jahre mit den wenigen Dienstleistungen zurückblicke, so fällt mir spontan nur ein, dass das Lohnunternehmen erwachsen geworden ist.

Natalie: Wir haben in all den Jahren unheimlich viele Menschen kennengelernt. Von Lieferanten, Service-Partnern bis hin zu unseren Kunden. Es gab dabei natürlich auch ein paar Enttäuschungen zu verkraften, insgesamt haben wir aber bis heute außerordentlich tolle Erfahrungen gemacht.

Florian, mit welchen Dienstleistungen ist das Lohnunternehmen in 1999 gestartet und an welches prägende Erlebnis kannst Du Dich noch erinnern?

Florian: Das Gründungskonzept bestand aus den Dienstleistungen „Fahrer für Landwirte“ und „Melker zur Krankheits- und Urlaubsvertretung“. Die ersten Kunden waren dabei Ackerbauern, Baumschulen und Milchviehbetriebe. Kurz darauf fand die Erweiterung zum Winterdienst sowie der Aufbau der Agrarlogistik statt. Als Erlebnis bleibt mir ein Kunde in Erinnerung, bei dem wir während des Erstauftrages erhebliche Schwierigkeiten mit der Technik unserer Rundballenpresse hatten und unser Kunde letzten Endes doch voll des Lobes war. Dabei ging es um einen – während der Arbeit im Feld – nicht nachvollziehbaren technischen Defekt, weshalb wir die fertigverpackten Heuballen leider stets manuell von der Rundballenpresse laden mussten. Den Auftrag am gleichen Tag zu Ende zu führen kostete uns deutlich mehr Zeit und wir erwarteten bereits eine herbe Beschwerde. Unser Kunde war dennoch zufrieden, weil er von unserer Ruhe und Beharrlichkeit trotz aller Schwierigkeiten beeindruckt war und uns schließlich auch für weitere Aufträge gebucht hat und heute immer noch ein sehr guter Kunde von uns ist.

Was ist nun mit dem Schmied Lohnunternehmen in den letzten 20 Jahren passiert?

Florian: Es kam in den folgenden Jahren langsam aber stetig Stück für Stück zusammen:

1999 Fahrer- und Melkerdienstleistung

2000 Aufnahme des Winterdienstes

2001 Anschaffung eines Dungstreuers sowie eines Einachsers für den Winterdienst

2002 Erster Ladewagen + 2003 erster Schlepper

2004 Zweiter Ladewagen und zweiter Schlepper

2005 Erste Großpackenpresse

… seit 2010 sind wir ein Full-Liner mit Ausnahme der Dienstleistungen Säen, Pflanzenschutz und Mähdrusch. Zudem sind wir ein Freund von Nischendienstleistungen wie z. B. Strohmahlen oder Astsägen.

Natalie: Innerhalb der 20 Jahre haben wir ein sehr breites Kundenspektrum aufbauen können: Von Milchvieh-, Pferde- und Ackerbaubetrieben bis hin zu Industriegewerbeunternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Solch ein breites Dienstleistungs- und Kundenspektrum ist zwar sehr herausfordernd, macht uns – meinem Mann Florian und mir – als Eigentümer und Geschäftsführer jedoch sehr viel Spaß. Darüber hinaus haben wir rund ums Jahr bis zu vier Festangestellte sowie zwei bis vier saisonale Aushilfen.

Zurückblickend auf die letzten 20 Jahre. Wie hat sich das Geschäft der Lohnunternehmer allgemein entwickelt? Und wie hat es Euch verändert?

Natalie: Wir als Lohnunternehmer mussten in all den vergangenen Jahren und müssen auch in Zukunft megaflexibel sein. Unser Geschäft wird von vielfältigen Faktoren beeinflusst: Von der täglichen Arbeit angefangen, über Marktschwierigkeiten der Landwirte, politische Rahmenbedingungen sowie klimatische Einflüsse. Ein Beispiel unserer Anpassungfähigkeit war beispielsweise, dass wir während der Milchpreiskrise unseren Kunden frühzeitig angeboten hatten, unsere Rechnungen in Raten bezahlen zu können. So etwas hatte es in der Vergangenheit nicht gegeben.

Florian: Mit den beeinflussenden Faktoren, die soeben meine Frau aufgezählt hat, setzen wir uns als Lohnunternehmer intensiver und eher auseinander als unsere Kunden. Durch unsere überregionalen Kontakte sind wir in einem engen Austausch über die möglichen Konsequenzen und Lösungen für die kommenden, gesetzlichen, klimatischen und arbeitstäglichen Veränderungen. Unsere Kunden profitieren dabei von diesem gewonnenen „Insiderwissen“. Wir setzen uns dann früh zusammen, um proaktive Maßnahmen zu ergreifen, so dass unsere Kunden so kostengünstig und stressfrei wie möglich durch die zukünftigen Herausforderungen und potenziellen Turbulenzen kommen. 

Was bedeutet für Euch Dienstleistungsqualität und wie stellt Ihr diese sicher?

Florian: Natalie und ich stehen zu 100% hinter unserem Unternehmen. Das bedeutet, dass wir Aufträge mit einer hohen Sorgfalt und Qualität erfüllen wollen. Das erwarten wir besonders von jedem einzelnen Mitarbeiter. Wir möchten, dass sich Kunden bei uns wohlfühlen. Wenn sich Kunden mit einem Auftrag oder Herausforderungen an uns wenden, sollen sie sich zurücklegen können und die Ausführungen genießen, bzw. als erledigt betrachten. Wir sprechen dabei vom Schmied-Effekt: „Anrufen und um den Rest wird sich gekümmert. Egal wie; Aufgeben ist keine Option!“ Dazu bin ich zu sehr Perfektionist – das wissen unsere Kunden. 

Natalie: Ein weiterer wichtiger Faktor zur Sicherstellung der Dienstleistungsqualität ist die fortlaufende Anpassung des Fuhrparks an die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden sowie die regelmäßige Schulung unserer Mitarbeiter. Zur Wahrung der Kundenzufriedenheit werden jedoch nur Aufträge durchgeführt, die wir auch mit einer hohen Zuverlässigkeit bewerkstelligen können, um so den Erwartungen der Kunden zu entsprechen. Ansonsten wird die Arbeitsqualität nicht gewährleistet.

Natalie, Du hast einen guten Punkt angesprochen… Wie werden Eure Mitarbeiter geschult?

Natalie: Die Ausbildung eines Mitarbeiters dauert bei uns rund zwei Jahre. In dieser Zeit werden ihnen die Maschinenwerte, Kundenwerte, und die betrieblichen Charakterwerte vermittelt. Das ist für jeden Mitarbeiter eine neue und ungewohnte Erfahrung, aber durch unseren Qualitätsanspruch unerlässlich. Es kostet zwar mehr Zeit, aber letztendlich bringen nur gut geschulte und motivierte Mitarbeiter auf guten Maschinen eine sehr gute Leistung. Wir entscheiden uns zudem nur für handverlesene Mitarbeiter. Da eilt uns unser Ruf voraus. Mein Mann und ich erwarten immer volle Hingabe. Ansonsten bleiben wir besser zu Hause.  Darüber hinaus haben wir bei uns eine flache Hierarchie, was dem Arbeitsklima sehr zuträglich ist. Änderungen, Neuigkeiten, Kundenwunschäußerungen werden meist auf kurzem Wege und persönlich mitgeteilt.

Vielen Dank Natalie und Florian, Glückwunsch noch einmal zum 20-jährigen Jubiläum und alles Gute für die Zukunft!